In beiden Büchern dieses Lektürekurses erleiden die Hauptfiguren einen Zusammenbruch. In der Psychiatrie finden sie sich auf der anderen Seite der Welt wieder. Unsicherheit und Angst prägen ihren Alltag. Schwankend zwischen Hoffnung und Verzweiflung suchen sie nach der Person, die sie doch eigentlich sind. Das Schicksal eines Lebens mit Depressionen kennt aber auch tragikomische und heitere Momente.
– 09.01.2025: Benjamin Maack, Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein, Suhrkamp, 2020, 160 Seiten – 30.01.2025: Ghislaine Dunant, Ein Zusammenbruch, Rotpunktverlag, 2011, 120 Seiten
Leitung: Martina Kuoni In Kooperaiton mit der Volkshochschule beider Basel
Kosten: CHF 58.– | CHF 49,30 (KulturLegi, Studierende & Auszubildende) | für Besitzer*innen der KulturLegi gibt es ein limitiertes Kontingent an Kursplätzen zu CHF 29.–. Bitte setzen Sie sich für weitere Informationen zu den Kurspreisen mit der VHSBB in Verbindung.
Anmeldung über die VHSBB Anmeldeschluss: Donnerstag, 2. Januar 2025 Ihre Anmeldung ist verbindlich.
Universität Basel Kollegienhaus Petersplatz 1 4051 Basel
Im Lektürekurs lesen wir zwei Bücher über seelische Verwerfungen. Die Protagonistinnen finden sich in einer unbekannten Umgebung jenseits ihres Alltags wieder – eine Reise nach innen beginnt. Von der Autorin Christine Lavant stammt das Zitat im Kurstitel. In ihren Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus werden die Regungen des eigenen Bewusstseins und Unterbewusstseins minutiös ergründet. Es gilt, eine Sprache zu finden für eine existentielle Erfahrung.
– 21.11.2024: Yael Inokai, Ein simpler Eingriff, Hanser Verlag, 2022, 190 Seiten – 05.12.2024: Christine Lavant, Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus, Wallstein, 2006 (Erstausgabe 1946), 85 Seiten
Anmeldung über die VHSBB Anmeldeschluss: Donnerstag, 14. November 2024 Ihre Anmeldung ist verbindlich.
Die Schweizer Literatur ist jung, vielfältig und engagiert wie schon lange nicht mehr. Sie greift schwierige Themen auf, welche die Gesellschaft aktuell beschäftigen. Die Bücher der vier Autorinnen sind in den letzten zwei Jahren erschienen. Sie unterscheiden sich im Zugriff auf den Stoff sowie in der Sprache, verhandeln jedoch alle gewichtige Fragen unserer Zeit, auf die es oft keine Antworten gibt.
– 16.09.2024: Yael Inokai, Ein simpler Eingriff, Hanser Verlag, 2022, 190 Seiten – 07.10.2024: Anja Schmitter, Leoparda, Lenos Verlag, 2022, 220 Seiten – 28.10.2024: Gianna Molinari, Hinter der Hecke die Welt, Aufbau Verlag, 2023, 208 Seiten – 18.11.2024: Gianna Olinda Cadonau, Feuerlilie, Lenos Verlag, TB, 2024/2024, 170 Seiten
Leitung: Martina Kuoni
Kosten: für Mitglieder CHF 200.– | für Nichtmitglieder CHF 210.– (mind. 6 Pers.) Bei mehr Personen wird der Betrag nach unten angepasst.
Nähere Infos finden Sie hier.
Anmeldung an frauenplus Baselland: E-Mail: baselland@frauenplus.ch Telefon: 061 921 60 2000 Anmeldeschluss: Montag, 16. August 2024 Ihre Anmeldung ist verbindlich.
frauenplus BL, Sitzungszimmer Büchelistrasse 6 4410 Liestal
Während wir noch immer von osteuropäischer Literatur sprechen, lässt sich diese geographisch nicht mehr eindeutig verorten. Als literarischer Raum aber gewinnt «der Osten» zunehmend an Gewicht. Für Andrzej Stasiuk ist der Osten mitunter das «Reich der Wunder», ein Kontinuum, dessen Erschütterungen weit über alle Grenzen hinaus gehen. Diesen Erschütterungen gehen die Autorinnen und Autoren auf unterschiedliche Weise nach. Gemeinsam aber ist allen die Vir-tuosität und auch der Humor, die ihr Erzählen prägen.
– Andrej Kurkow, Graue Bienen – Andrzej Stasiuk, Der Osten – Katja Petrowskaja, Vielleicht Esther – Olga Tokarczuk, Gesang der Fledermäuse
Angst, Krankheit und Sterben gehören ebenso sehr zum Leben wie deren Gegenpol. Das erste Buch führt auf eher amüsante Weise ins Thema ein. Die nachfolgenden Texte schildern lange, schwierige, schmerzhafte Prozesse aus sehr persönlicher Sicht.
– Hermann Hesse, Kurgast – Hanns-Josef Ortheil, Ombra – Joan Didion, Das Jahr magischen Denkens – Gabriele von Arnim, Das Leben ist ein vorübergehender Zustand
– Pascale Kramer, Eine Familie – Marie-Hélène Lafon, Die Annonce – Judith Hermann, Daheim – Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos
Mit den griechischen Mythen halten die Heldenfiguren in der Literatur Einzug – und bleiben bis in unsere Tage darin präsent. So teilen die modernen literarischen Held:innen Wesenszüge mit Oedipus, Antigone oder Sisyphos. Wie weit taugt jedoch der Bergriff des:der Held:in noch? Was zeichnet literarische Figuren aus, die uns als heldenhaft begegnen? Die vier Bücher aus einer Zeitspanne von 75 Jahren machen uns mit verschiedenen Held:innen bekannt
– Ann Petry, The Street – Jurek Becker, Jakob der Lügner – Albert Camus, Die Pest – Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos
Vier Bücher von vier Autorinnen, die schreibend den Koordinaten ihres Lebens folgen: Annemarie Schwarzenbach reist bis nach Persien, um sich selbst nahe zu kommen. Annie Ernaux blickt auf ihr Leben und damit auch auf die gesellschaftspolitischen Ereignisse in ihrem Land. Alfonsina Storni scheint in ihrer Poesie die Grenzen zwischen Leben und Schreiben aufzuheben, während Ré Soupault in ihren Erinnerungen zur Chronistin der Avantgarde wird.
– Annemarie Schwarzenbach, Das glückliche Tal – Annie Ernaux, Die Jahre. Aus dem Französischen von Sonja Finck – Alfonsina Storni, Meine Seele hat kein Geschlecht. Hg. Hildegard E. Keller. – Ré Soupault, Nur das Geistige zählt. Vom Bauhaus in die Welt
Gottfried Kellers Der grüne Heinrich zählt zu den grossen Bildungsromanen der deutschen Literatur. Das Werk lag dem Schweizer Schriftsteller sein Leben lang sehr am Herzen. Mit keinem anderen Stoff aber hat er mehr gerungen als mit diesem. Zwei verschiedene Fassungen zeugen davon.
Die Zweitfassung, die 1879/1880 erschien, erstellte Keller an seinem Lebensende. Sie wurde für den etab- lierten Schriftsteller zur Begegnung mit sich selbst, mit seinen biographischen, weltanschaulichen und künstlerischen Anfängen. Die Fragen nach der Gestaltung des Menschentums, nach der steten Entwicklung der Menschenseele, prägen den Weg Kellers wie des Protagonisten. In der Zweitfassung legte Keller die Handlung chronologisch an. Neue Episoden kamen dazu, andere wurden gestrichen, der Schluss des Romans bekam einen versöhnlichen Anstrich gegenüber der Erstfassung.
Dieser Kurs gibt Gelegenheit, Kellers zeitloses Werk Der grüne Heinrich kennen zu lernen oder sich erneut mit diesem grossen Buch auseinander zu setzen. Da und dort werden Vergleiche zwischen den beiden Fassungen angestellt.
Fünf Bücher, fünf Lebensgeschichten von Menschen, die ihre Heimat verliessen. In der Fremde beginnt das Ringen um die Identität, die Sprache, die Erinnerung. Lassen sich Weggehen und Ankommen überhaupt erzählen? Die Autorinnen Erica Pedretti (*1930 in Nordmähren, heute Tschechien), Ilma Rakusa (*1946 in der Slowakei), Irena Brežná (*1950 in der Tschechoslowakei), Terézia Mora (*1971 in Ungarn) und Dana Grigorcea (*1979 in Rumänien) beantworten diese Frage – vielleicht auch aufgrund ihres unterschiedlichen Alters – auf unterschiedliche Weise.
– Erica Pedretti, Engste Heimat – Ilma Rakusa, Mehr Meer – Terézia Mora, Alle Tage – Irena Brežná, Die undankbare Fremde – Dana Grigorcea, Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit
Vier Bücher von vier grossen Schweizer Autor:innen: Erika Burkart und Gertrud Leutenegger stehen uns zeitlich und wohl auch thematisch näher als Jakob Schaffner und Carl Spitteler. Die Romane handeln vom Erwachsenwerden und von der Ablösung von den Eltern, von Liebesbeziehungen und Enttäuschungen und vom Reifen am Leben selbst.
– Jakob Schaffner, Johannes – Erika Burkart, Die Vikarin – Carl Spitteler, Imago – Gertrud Leutenegger, Pomona